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Freitag, 26. November 2010

Ein Besuch im Brookfield Zoo

Vorweg moechte ich erwaehnen, dass der Brookfield Zoo einer der groessten in Amerika ist und einige Interessante Tierarten zu sehen sind.


Unsere kleine Gruppe, darin enthalten waren, mein Mitbewohner, unser Arbeitskollege, ein anderer Freiwilliger von der Organisation meines Mitbewohners und ich, machte sich an diesem Montag morgen schon frueh auf den Weg um nach einer etwa 45 Minuetigen Autofahrt den Brookfield Zoo zu erreichen.
Dort angekommen, stellten wir schnell fest, dass der Zoo ziemlich leer war und wir somit die Moeglichkeit hatten jedes Tier aus naechster Naehe zu betrachten. Fasziniert hat mich z.B. die Fledermaus, welche eine Tierpflegerin auf ihrem Arm hatte und mit Suesskartoffeln fuetterte. Wir konnten Fragen stellen und das Tier sehr genau beobachten :)


Desweiteren hatte mein Mitbewohner die Moeglichkeit in der Delphinshow einen Delphin zu beruehren, was ihn anschliessend wie ein glueckliches Kleinkind fuer die restliche Woche begeisterte.

Wir verbrachten also den ganzen Tag im Zoo, trafen waehrend unseres Besuchs einen schwimmenden Eisbaeren und Kaengerus..aber auch Pinguine und Woelfe..



Den Abend liessen wir dann mit leckeren Getraenken in der Bar des John Hankock Centers ausklingen.

Samstag, 20. November 2010

Chicago Downtown

In diesem Post versuche ich erste Eindruecke von Chicago Downtown aufzugreifen.

Mein erster Besuch in der Innenstadt war mit Linda. Wir schlenderten durch die Strassen um die Stadt auf uns wirken zu lassen und sahen uns den Sears Tower-umbenannt in Willis Tower- von unten an. das hoechste Gebeaude Amerikas!! Wirklich beeindruckend.

Dann probierten wir das bekannte Popcorn Caramel & Cheese aus. So wie alles hier, schmeckte auch das nach Zucker. Wir gingen noch etwas in den Geschaeften bummeln und am Abend zum Michigan Lake.

Wenn man die Weite des Sees betrachtet, kann man es gar nicht glauben, dass dies ein See sein soll. Und wenn man sich dann umdreht und in die Skyline Chicagos schaut, ist es unfassbar in welch schoener Stadt wir uns befinden. Chicago hat wirklich sein eigenes Flair. Die Hochbahn welche den Loop bildet, rattert durch die engen Haeuserschluchten. Wenn man darunter steht hat man das Gefuehl ein wenig die Zeit zurueck drehen zu koennen als Chicago noch den Ruf einer Gangsterstadt hatte. Man koennte fast AlCapone an der anderen Strassenecke stehen sehen ;)


Ausserdem gibt es hier viele Parks und Gruenanlagen. Fuer alle die wissen wie architektonisch wertvoll diese Stadt ist, denen muss ich leider noch etwas Geduld abgewinnen. Ich werde auf jedenfall eine Tour durch Chicago machen nur um mir die verschiedenen Stile anzusehen.

Da es langsam Winter wird, habe ich beschlossen die kalte Jahreszeit zu nutzen um mir die ganzen Museen in Chicago anzusehen. Dies ist wirklich einfach fuer mich, da ich kostenlosen Zugang zu allen Museen habe und somit eine Menge sparen kann.

Meine erste Station war das Adler Planetarium. Leider sind momentan viele Ausstellungen geschlossen dort, aber die Kinderausstellung ist wirklich toll. Zum allgemeinen Verstaendnis: Das Adler Planetarium beschaeftigt sich mit unserem Sonnensystem. Es wird den Kindern also in einer nachgebauten Raumkapsel erklaert, wie Astronauten im All leben und was ihre Arbeit dort darstellt. Desweiteren gibt es eine Ausstellung ueber die Entstehung der Milchstrasse und einige besondere Phaenomene im All. Man kann sich zudem eine originale Ausstellung aus Chicago ansehen, wo in frueheren Zeiten versucht wurde den Menschen unser Sonnensystem zu erklaeren. Es ist eine Art ueberdimensionale Kugel in die man hineinfaehrt und sich dann durch eine Audiostimme die wichtigsten sachen erklaeren laesst.
Journey to the Stars, ist eine Art an die Decke projezierter Film. In diesem Film erklaert Whoopi Goldberg die Entstehung des Sonnensystems bzw. die Entstehung der Sterne. Dabei  muss man sich vorstellen, dass man praktisch im liegen an die Decke schaut und das ganze ueberdimensional vor einem ableauft. Eine wirklich gute Erklaerungsmethode und sehr beeindruckend.


Leider war das Ausstellungsstueck der Raumkapsel Apollo 13 nicht zugaenglich, aber ich werde sicher naechstes Jahr wenn die Ausstellungen neu oeffnet wieder kommen.

Nach diesem Besuch habe ich mich zum Shedd Aquarium begeben. Hier kann man die verschiedenen Jahreszeiten vom Gebiet des Amazonas besichtigen, mit den Bedingungen fuer die Lebewesen. Ausserdem gibt es ein Carribean Reef, wo Taucher die Fische fuettern.
Zudem kann man Seepferdchen und einen Oktopus besichtigen. Nemo habe ich uebrigens auch getroffen ;)
Im unteren Bereich habe ich Pinguine und Delphine entdecken koennen.
Natuerlich sind alle Arten von Fischen dort aus den unterschiedlichsten Gebieten der Erde, dies waren nur meine Favorieten.


Am selben Tag bin ich dann kurzentschlossen noch zum Hankock Building gefahren. Dies ist ein anderer Tower, zwar nicht so hoch wie der Willis Tower, aber er hat die bessere Aussicht. Ausserdem steht er an der Haupteinkaufsstrasse, der Magnific Mile. Hier kaufen die schoenen und reichen ein. Es gibt Leaden von Burberry ueber Chanel bis zu Armani.




Der Hankock Tower hat ein Hankock Observatory, wo man eine 360 Grad Audiotour macht. Dies ist wirklich zu empfehlen, auch wenn es nicht ganz so guenstig ist. Man lernt viel ueber die Sadt und hat einen atemberaubenden Ausblick. Da ich spaetnachmittags oben war, hatte ich die Moeglichkeit einige tolle Bilder am Tag und einige vom Sonnenuntergang und in der Nacht zu machen. Nicht zu vergessen ist aber auch die Weihnachtsmusik und die Dekoration welche schon Mitte November angebracht wird...wie das erst an Weihnachten werden soll mag ich mir gar nicht vorstellen ;)

Theater Premiere von Shakespeares Macbeth

Ich hatte mir ja so einiges fuer dieses Jahr vorgenommen, aber das ich gleich zu Anfang so viel erleben wuerde hatte ich mir nicht einmal im Traum gedacht.
Linda, die andere Freiwillige in Chicago hatte von einer ihrer Omis im Selfhelp Home for the Aged Theaterkarten bekommen.
Macbeth war mir bekannt, aber es war meine erste Oper und ich war gespannt wie mir das ganze gefallen wuerde.
Die schwierigste Entscheidung war jedoch, was sollten wir anziehen? Immerhin war es die Premiere und wir hatten beide nicht allzuviel im Schrank, da wir beide nicht damit gerechnet hatten, gleich zu Beginn unseres Aufenthaltes in Chicago zu einer Theater Premiere zu gehen. Wir entschlossen uns gegen unsere Abschlusskleider, da wir dachten, es waere vielleicht doch etwas unangebracht mit solchen Kleidern aufzutauchen und zogen stattdessen Rock und Bluse bzw. ein nettes Kleid an. Wir sollten uns irren!!


Als wir das Theater gefunden hatten, war ein riesiger Menschenandrang vor dem Eingang. Es fuhren Autos vor und ueber den roten Teppisch flanierte die High Society von Chicago. So kam es uns jedenfalls vor. Ob wirklich jemand Bekanntes unter den Leuten war, kann ich nicht sagen, da wir damit beschaeftigt waren uns Mut zuzureden hineinzugehen. Wir sahen eigentlich jeden maennlichen Gast im Anzug..mit Zylinder und die meisten weiblichen Begleitungen waren in langen Abendkleidern oder Coctailkleidern erschienen. Ueberall funkelte es um uns herum durch all die vielen Pailetten und Schmuckstuecken. Dennoch liessen wir es uns nicht nehmen vom Bueffet zu essen. Das war wirklich gutes, gesundes und leckeres Essen! Kleinigkeiten wie Erbsenpuree und Lachsschnittchen, Garnelen und Pasteten..


Das Stueck an sich war meines Erachtens ein voller Erfolg. Das Buehnenbild und die Gesangsstuecke waren gut konzipiert und ich muss sagen, dass ich mir vermutlich wieder eine Oper ansehen werde :)

Bulls Game

Bulls Game? Ja, genau!


Zu unserer Begruessung bekamen mein Mitbewohner und Ich zwei Tickets fuer das Chicago Bulls Game im United Center von einem unserer Chefs im Museum.
Wir nahmen dankend an und freuten uns schon auf ein typisches Basketballspiel. Obwohl keiner von uns je mit Basketball in Beruehrung gekommen war und wir eigentlich Zuhause nie auf die Idee gekommen waeren zu einem Spiel zu gehen, wollten wir uns dieses amerikanische Sportereignis nicht entgehen lassen.
Wenn man naemlich in den USA lebt, ist Sport ein MUSS, zwar nicht fuer einen selbst, aber zum ansehen.


Somit begaben wir uns an einem Freitag Abend auf den Weg zum United Center.
Dieses liegt Downtown Chicago, was bedeutete, dass wir mit der Bahn in die Innenstadt fahren mussten um anschliessend einen Anschlussbus zu nehmen. Das mit dem Anschlussbus hat leider nicht geklappt, da Google Maps sich nicht sicher war an welcher Seite der Kreuzung der Bus abfahren wuerde und wir hilflos vom einen Ende der Strasse zur anderen rannten um den Bus letztendlich abfahren zu sehen. Somit entschlossen wir uns ein Taxi zu nehmen, was sich ebenfalls als ziemlich schwierig herausstellte. Es wollte einfach niemand anhalten!
Die einzige Moeglichkeit die sich anscheinend bot, war sich halb auf die Strasse zu werfen und einfach in ein Auto einzusteigen. Dies haette natuerlich auch auf eine andere Weise erprobt werden koennen, aber da wir zwei mit Europaeischem Sinn fuer Puenktlichkeit nicht zu spaet kommen wollten und wir gerade im Begriff waren den Anpfiff zu verpassen, hatten wir keine andere Wahl.


Als wir endlich das United Center erreichten,sahen wir gemuetlich schlaendernde Menschen, welche anscheinend keine Zeitprobleme hatten. Wir betraten das Stadion und waren erst einmal voellig irritiert.
Auf den Gaengen waren Menschen ueber Menschen und als wir endlich unsere Sitze gefunden hatten, stellen wir fest, dass das Stadion nur halb voll war, obwohl das Spiel bereits begonnen hatte.


Da unten, ganz klein, winzig, sind die Basketballspieler- viel groesser sind sie auf der Leinwand darueber. Waehrend wir das Spiel verfolgten, begriffen wir erst einige Zeit spaeter, dass etwas ganz anderes viel wichtiger war. Essen, Werbung und Spass!


Das Spiel war sozusagen nur Nebensache. In all den kleinen Spielpausen gab es irgend eine Unterhaltungsaktion fuer die Zuschauer. Sackhuepfen fuer Kinder auf dem Spielfeld, Burger schiessen in die Menschenmenge, Cheerleader Choreographie, Kameras die irgendwelche Menschen filmen, diese auf die Leinwand projezieren und jeder ausflippte wenn er sich dann selbst sah und Gekreische bis man glaubt einen Gehoerschaden zu haben. Insbesondere wenn man eine Gruppe Kinder hinter sich sitzen hat, welche super aufgeregt mitgekreischt haben ;) Nach diesem Abend hatte ich zwar eine tolle Erfahrung, viel Spass aber auch Kopfschmerzen.


Zum Thema Essen: Was hat man zu essen bei so einem Spiel, und vor allem wie? Man bestellt das Essen von seinem Sitz aus und bekommt es direkt 'geliefert'. Das ist die perfekte, Nicht-Bewegen-Methode. Und es gibt Brezeln, Pizza, Pommes, Nachos, Hot Dogs....sagt das nicht alles?


Insgesamt war es aber ein tolles Erlebnis, auch wenn die Amerikaner eine voellig andere Vostellung von Sportevents haben. Letztendlich kann ich nur eines sagen:


BULLS GOOOO!

Samstag, 16. Oktober 2010

Host-family 17.09.2010-19.09.2010



Dieses Wochenende ist das letzte in Philadelphia und alle Freiwilligen gehen in eine host-family.Meine Familie besteht aus einem Ehepaar. Klaus kommt urspruenglich aus Husum, Deutschland und Laura ist aus Philadelphia. Somit spreche ich mit Klaus Deutsch und mit Laura Englisch. Als mich Klaus vom ARSP Buero abholt fahren wir erst einmal etwas in Philly herum um Fotos zu machen oder bestimmte Orte zu sehen. Dann kommen wir endlich bei ihm Zuhause an. Die beiden besitzen eine Haushaelfte in der Naehe der Innenstadt. Als ich in das Haus herein komme trifft mich erst einmal der Schlag. Ueberall stehen unterschiedlichste Dinge herum. Das meiste scheinen mir Andenken zu sein. Fuer mich, die aus einem sehr geordneten Haushalt kommt, wo alles sauber ist und kaum Deko herumsteht ist dies eine andere Welt.


An diesem Freitag Abend wird eigentlich nicht mehr viel gemacht, ausser zusammen gegessen. Dabei sind noch drei andere Freiwillige aus Deutschland die fuer einige Zeit, nebenan wohnen. Somit wird das Essen unterhaltsam und interessant. Nicht zu vergessen, dass Laura eine gute Koechin ist!

Samstag, 18.09.2010





Heute machen wir einen Ausflug zum Atlantik, New Jersey. Vorher fruehstuecken wir aber noch gemuetlich zusammen und es gibt irgendwie typisch deutsches Essen. Vollkornbroetchen und Marmelade und Honig und dazu Eier. Wir fahren etwa zwei Stunden bis wir auf der Halbinsel Seaside Park ankommen. Dort hat meine host-family Bekannte welche ein rieeesiges Haus direkt an der Meerseite an der Promenade besitzen. Die Heauser hier haben sowieso ein komplett anderes Flair, alles ist in hellen Farben gehalten wie weiss und blau. Die Heauser sehen wie Ferienheauser aus aber eben amerikanisch :) Wir sitzen ein wenig auf der Veranda und fahren anschliessend zum Strand ins Naturschutzgebiet. Dieser ist wirklich wirklich schoen und wir verbringen einige Zeit dort um einfach am Strand entlang zu laufen und in der Sonne zu liegen. Am Abend fahren wir wieder zurueck und essen noch in einem Diner.








Ich muss wirklich erwaehnen wie tierfreundlich die Menschen hier sind und auch Laura ist es. Die beiden haben zwei Katzen, welche ihnen alle zugelaufen sind. Wirklich niedlich sind die :)







Sonntag, 19.09.2010

Dies ist der letzte Tag in der host-family und wir werden zu Freunden von Klaus und Laura fahren die ein Barbeque geben. Der Mann dieser Familie ist deutscher Pfarrer und hat eine Amerikanerin geheiratet. Sie leben in einem Wohnpark wo eigentlich nur riesige Heauser stehen. Hier wird so etwas als Einfamilienhaus beschrieben, bei uns Zuhause wuerde es wohl eher Villa heissen. Interessant war jedenfalls wie unterschiedlich die Geaste waren, es waren Asiaten, Amerikaner, Osteuropaeer, Chilenen und Deutsche dort. Und alle haben sich wunderbar verstanden und etwas aus ihrem Land zum Essen beigesteuert. Somit gab es ein echt leckeres Essen xD Es gab sogar deutsche Bratwuerstchen...

Als ich am Abend dann wieder zum Hostel zurueck gebracht wurde, haben wir um 24 Uhr in Lindas Geburtstag reingefeiert. Dazu gab es Kuchen, total suess aber lecker ;)

Orientierungswoche in den USA 11.09.2010-16.09.2010


Die Orientierungswoche in den USA findet in Philadelphia statt mit all den USA Freiwilligen. Wir wohnen alle zusammen im Chamonix Hostel und werden am Ende dieser Woche das Wochenende in einer host-family verbringen bevor wir alle in unterschiedliche Richtungen aufbrechen um in unsere Projekte zu reisen. Fuer mich stellt dieser Teil der Vorbereitung einen zweiten Teil dar, weil wir nun nicht mehr in Deutschland sind und uns jetzt eher mit den USA beschaeftigen und nicht mehr so viel mit der Organisation ASF und den unterschiedlichen Projektbereichen.
Ausserdem sind wir nur noch 24 Freiwillige und keine riesige Gruppe mehr.




Das Hostel erinnert mich ein wenig an eine alte Suedstaaten Villa und liegt in einer wirklich schoenen Gegend. Mit der grossen Veranda und den Gemeinschaftsreaumen, welche mit alten Moebeln bestueckt sind fuehlt man sich in einen alten Film zurueckversetzt. Die Zimmer sind spaerlich und das Bad ist auf dem Flur. Dennoch fuehle ich mich hier wohl und empfinde das Ganze auch als genau richtig. Jeden Abend kocht ein Teil der Gruppe fuer alle in der Gemeinschaftskueche im Keller, genau so ist es mit dem Fruehstueck. Wir kommen in den Geschmack der amerikanischen Kueche und uns wird schnell klar, dass Bagels und Orangensaft keine Alternative fuer das Jahr sind ;)

Schnell wird mir in dieser Zeit in Philadelphia bewusst wie gross der Unterschied zwischen arm und reich hier ist. In der Innenstadt sind viele moderne, in Stand gehaltene Heauser, wohingegen etwas ausserhalb viele Heauser verlassen und heruntergekommen sind. Hier leben vermehrt schwarze Menschen und stellen die Unterschicht dar. Auffaellig ist, dass fast keine weissen Menschen den Bus benutzen und ich mir manchmal schon recht komisch vorkomme. In Deutschland, bzw. in meiner Heimatstadt waere mir so etwas nie aufgefallen, da es dort sehr selten ist schwarze Menschen zu sehen. Als weisse die andere Perspektive zu erleben macht mir bewusst, wie sich diese Menschen manchmal fuehlen moegen wenn sie diskriminiert werden oder einfach in der Minderheit sind. Ich will damit nicht sagen, dass ich keinen Unterschied zwischen Schwarzen und Weissen mache, nur das man hier diesen Unterschied spuehrt!

Ein anderer sehr kurioser Aspekt ist fuer mich der Umgang mit Muell bzw. Plastik. Wenn man einkaufen geht, wird fast jedes Teil in extra Plastik eingepackt und alles einfach so weggeschmissen. Die Strassen sind teilweise voll von Muell und an Muelltrennung ist hier nicht zu denken. Alles kommt einfach in schwarze Muellsaecke. Das macht mir bewusst wie unbewusst wir damit aufwachsen Muell zu trennen und Dinge nicht einfach wegzuschmeissen. Jedenfalls bin ich so aufgewachsen xD

Montag, 13.09.2010

Heute haben wir Zeit die Stadt kennenzulernen. Wir werden in vier Gruppen aufgeteilt und in vier Richtungen geschickt. Dabei haben wir bestimmte Punkte die wir ablaufen sollen und in Erfahrung bringen sollen, was diese Orte bedeuten. Nebenbei sollen wir Dinge tauschen und mit Einheimischen in Kontakt treten. Wir beginnen mit einem Stempel. Auf unserem Weg treffen wir Menschen die tatsaechlich etwas mit uns tauschen. Somit bekommen wir einen silbernen und gelben Armreif, danach eine Strassenkarte und einen Mickey Mouse Anhaenger, dann Buecher und einen Anspitzer. Zuletzt koennen wir noch eine Muenze und ein Computerspiel tauschen. Jedenfalls haben wir an diesem Tag viel Spass und treffen ungewoehnliche aber freundliche und offene Menschen die alle sehr positiv darauf reagieren, dass wir aus Deutschland kommen. Eine Frau moechte gleich unsere Facebook Adresse haben und ein Mann von A-Space nimmt sich viel Zeit um uns zu erklaeren was dieses Gebeaude ist und was seine Arbeit ist. Nebenbei amuesiert sich Katharina noch mit Obdachlosen welche wir auf unserem Weg treffen und tanzt ein wenig mit ihnen bis wir sie dann doch mit uns ziehen weil uns das Ganze etwas zu komisch wird ;)

Dienstag, 14.09.2010

Dieser Tag steht ganz im Thema der politischen Lage in den USA. Wir haben einen Gast, welcher uns etwas ueber die Politik hier erzaehlt und wir behandeln bzw. diskutieren vier spezifische Themen, wie z.B. Alkohol ab 21. Dies soll sich nicht so anhoeren als haetten wir keine Freizeit gehabt ;) Natuerlich hatten wir eine ausreichende Mittagspause um etwas essen zu gehen oder einfach nur in der Stadt rum zu schlendern. Heute haben wir dann Abends nur noch einen Film geschaut, welcher von einem Freiwilligen in New York handelt der einen Ueberlebenden des Holocaust besucht. Der Film ist dahingehend interessant, weil der Ueberlebende zum ersten Mal wieder einen Deutschen zu sich laesst und der Freiwillige sich in dieser schwierigen Situation befindet nicht genau zu wissen wie er diesem Ueberlebenden begegnen soll bzw. wie dieser auf ihn reagiert. Am Ende koennen jedoch beide Seiten zueinander finden und werden Freunde, dies geht sogar so weit, das der alte Mann den Freiwilligen vermisst. Genau das zeigt doch wie wichtig unsere Arbeit hier ist und welche Differenzen ueberbrueckt werden koennen und das jeder Mensch eben anders ist. Sicher war es nicht einfach das Vertrauen zu gewinnen und sich den vielen Diskussionen zu stellen, aber es hat sich auf jedenfall gelohnt!

Mittwoch, 15.09.2010

Heute bekommen wir wieder Besuch. Natuerlich finden diese Tage im ARSP Buero statt, bzw. die Einheiten wo wir etwas lernen sollen ;) Zuerst wird uns der juedische Kalender erklaert und die wichtigsten juedischen Feiertage. Dies ist wichtig, da wir alle mit juedischen Menschen in Kontakt treten werden und auch etwas von deren Religion verstehen sollten. Ausserdem erleichtert uns jegliches Wissen ueber das Judentum ein besseres Verstaendniss. Abends sprechen wir dann ueber die Uebertragung von Traumata der Holocaust Ueberlebenden an die folgenden Generationen. Ira Brenner, ist selbst in der zweiten Generation Holocaust Ueberlebender und Psychologe. Vorallem aber ist er super offen mit unseren Fragen umgegangen, was uns wirklich sehr geholfen hat.

Donnerstag, 16.09.2010

Frei- zumindest ein freier Tag und Umzug ins Hotel fuer eine Nacht. Dieses Hotel ist wirklich amerikanisch, denn es sieht aus als waere es geschlossen. Ueberall Air-Konditioner, sodass man bei den heissen Temperaturen draussen in Minustemperaturen drinnen kommt und wir alle glauben krank zu werden. In jedem Geschaeft, Auto, Bus etc. ist es Eiskalt. Diesen Tag koennen wir also nutzen ganz wie wir wollen. Ich schaue mir die Stadt an und gehe ein wenig bummeln. Am Abend treffen wir uns dann wieder und gehen zu einem Deutschen Stammtisch. Diese Menschen die sich dort treffen haben entweder beruflich mit Deutschland zutun, oder sprechen Deutsch oder waren schon einmal dort. Eine bunt gemischte Gruppe also.








Hirschluch-Berlin-Frankfurt-Philadelphia

Endlich geht es los!? Genau das Gefuehl hatte ich bereits als ich in den Zug nach Berlin gestiegen bin um irgendwann endlich in Hirschluch anzukommen. Doch das war erst der Anfang dieser langen langen Reise. Nun ist jedoch die erste Zeit vergangen und das Vorbereitungsseminar liegt hinter mir. Also geht es nun richtig los? Zumindest damit, Deutschland zu verlassen und ueber den Ozean zu fliegen um auf einem anderen Kontinent zu landen, den USA. Dieses Land wird fuer genau 12 Monate mein neues Zuhause. Mit all den Vor- und Nachteilen an die ich mich gewoehnen muss und arrangieren werde... doch genau das wollte ich und ich bin gespannt ob sich meine Erwartungen erfuellen oder alles doch ganz anders ist wie ich es mir vorstelle. Ich werde Gute und, sagen wir bestimmt nicht einfache Erfahrungen machen und trotzdem hoffe ich das Positive in den meisten Sachen fuer mich gewinnen zu koennen.

Hirschluch ---> Berlin

Gestartet wird jedenfalls in der Nacht unserer Abschiedsparty. Um 05.00 Uhr morgens trifft sich die USA Freiwilligengruppe um von Hirschluch aufzubrechen. Niemand hat Ansatzweise Lust und irgendwie ist die Vorfreude verloren, da wir eher unsere Betten bevorzugen als auch nur daran zu denken in 24 Stunden amerikanischen Boden unter den Fuessen zu haben. Nicht zu vergessen ist, dass wir 24 Freiwilligen ganz alleine auf unsere Reise geschickt werden und alle hoffen irgendwie trotz des Chaos rechtzeitig am Flughafen Tegel einzutreffen. Das tun wir dann auch nach einer etwas strapazioesen Busfahrt, welche durch einen Randvollen Bus und einen Berlinerischen Busfahrer, welcher um 07.00 Uhr in der frueh zu ungemeinen spaessen aufgelegt ist, begleitet wird.

Am Flughafen Berlin Tegel treffe ich dann noch auf meine Eltern, welche sich die grosse Muehe gemacht haben extra von Zuhause nach Berlin zu fahren um mich zu verabschieden!! Eine ganz tolle Sache, meiner Meinung nach, was mir super wichtig war! Nur um das am Rande mal erwaehnt zu haben ;) Ganz davon abgesehen das mir die Verabschiedung richtig schwer gefallen ist und ich danach erstmal meine Zeit gebraucht habe um nicht noch mehr in Traenen auszubrechen. Ja, auch mir wird manchmal bewusst wie lange ein Jahr sein kann :D

Berlin ---> Frankfurt

Die erste Flugetappe heisst Frankfurt! Somit fliegen wir nur etwa 1 Stunde bis wir in Frankfurt ankommen und dort ca. 4 Stunden Aufenthalt haben. Hier gibt es eigentlich nichts zu erzaehlen ausser, dass das Ausmass des Frankfurter Flughafens gigantisch ist und wir schon jetzt merken, dass wir bereits 28 Stunden wach sind....und noch mindestens 18 weitere Stunden wach bleiben muessen. Dies ergibt sich durch den 10 Stunden Flug welcher noch folgt und die daraus resultierende Zeitverschiebung um 7 Stunden.

Frankfurt ---> Philadelphia

Flugetappe Nummer zwei. Dieses Flugzeug wird uns die meiste Zeit ueber den Ozean tragen bis wir tausende von Kilometern in Philadelphia landen. Kaum vorstellbar fuer Menschen welche Flugangst haben. Fuer mich ist es der erste Flug auf einen anderen Kontinent und somit die laengste Zeit die ich bisher geflogen bin. Das Flugzeug ist riesig. Drei Reihen, wo in jeder Reihe 7 Leute sitzen. Fuer andere vielleicht super unspektakulaer aber fuer mich erstmal neu und aufregend :)
Was macht man auf einem 1o Stunden Flug? ... Ich kanns euch sagen: essen!! Ja genau, es gab irgendwie immer nur etwas zu essen und das ist schon recht komisch xD Und nebenbei schaut man Filme auf dem Minimonitor im Sitz des Vordermannes. Somit habe ich mir Briefe an Julia und Street Dance angesehen um halbwegs wach zu bleiben. Als endlich der amerikanische Kontinent unter uns sichtbar wird und wir Philadelphia immer naeher kommen, merke ich schnell, dass alles ganz anders aussieht als wie in Europa. Die unglaubliche Weite, die Highways und die Haeuser in Schachbrettformat angeordnet lassen uns langsam realisieren was uns erwartet. Als wir jedoch aus dem Flugzeug steigen steht uns noch die wichtigste Etappe bevor. Die Einreise!!
Im Flugzeug vorher ausgefuellte Dokumente werden nun von jedem einzeln ueberprueft und auch der Reisepass und das Visum. Fingerabdruecke werden verglichen und kritisch werden unsere Unterlagen beaeugt. Ich darf wie einige andere auch von unserer Gruppe in einen extra Raum, wo wir alle noch mal einzeln ein Interview geben sollen, auf Englisch versteht sich und das, logischerweise total uebermuedet. Mir faellt ein Stein vom Herzen als ich meine Papiere wieder bekomme und darin steht das mir ein Visum fuer 12 Monate ausgestellt wird. Uebrigens hatte die ganze Gruppe dieses Glueck! Ein erster Vorgeschmack auf Amerika also ;)

Philadelphia

Nachdem alle ihr Gepaeck erfolgreich wieder bekommen, machen wir uns auf den Weg zum Ausgang wo wir auf Magda treffen, die Laenderbeauftragte der USA! Sie und Katrin werden unsere Ansprechpartner fuer das ganze Jahr sein. Um zum Hostel zu kommen muessen wir nun die oeffentlichen Verkehrsmittel benutzen und koennen somit einen ersten Eindruck von der Stadt bekommen. Das Gepaeck wird derweil von Katrin zum Hostel gefahren, danke dir dafuer, es war wirklich super hilfreich! In Philly ist es warm, sagen wir es ist Sommer und etwas kurios wo wir doch aus dem kalten Deutschland gestartet sind.

Als wir aus der U-Bahn an die Oberflaeche kommen, erschlagen uns erst einmal die Haeuserschluchten von der Innenstadt. Ein wahnsinniger Moment wenn man wie ich, noch nie so etwas gigantisches gesehen hat. Da kann einem schon etwas schwindelig werden *lach*
Wir nehmen anschliessend den Bus um nach Chamonix, unser Hostel zu kommen. Dies werden wir nun jeden Tag tun um in die Innenstadt zum ARSP Buero zu fahren und wieder zurueck.