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Samstag, 16. Oktober 2010

Orientierungswoche in den USA 11.09.2010-16.09.2010


Die Orientierungswoche in den USA findet in Philadelphia statt mit all den USA Freiwilligen. Wir wohnen alle zusammen im Chamonix Hostel und werden am Ende dieser Woche das Wochenende in einer host-family verbringen bevor wir alle in unterschiedliche Richtungen aufbrechen um in unsere Projekte zu reisen. Fuer mich stellt dieser Teil der Vorbereitung einen zweiten Teil dar, weil wir nun nicht mehr in Deutschland sind und uns jetzt eher mit den USA beschaeftigen und nicht mehr so viel mit der Organisation ASF und den unterschiedlichen Projektbereichen.
Ausserdem sind wir nur noch 24 Freiwillige und keine riesige Gruppe mehr.




Das Hostel erinnert mich ein wenig an eine alte Suedstaaten Villa und liegt in einer wirklich schoenen Gegend. Mit der grossen Veranda und den Gemeinschaftsreaumen, welche mit alten Moebeln bestueckt sind fuehlt man sich in einen alten Film zurueckversetzt. Die Zimmer sind spaerlich und das Bad ist auf dem Flur. Dennoch fuehle ich mich hier wohl und empfinde das Ganze auch als genau richtig. Jeden Abend kocht ein Teil der Gruppe fuer alle in der Gemeinschaftskueche im Keller, genau so ist es mit dem Fruehstueck. Wir kommen in den Geschmack der amerikanischen Kueche und uns wird schnell klar, dass Bagels und Orangensaft keine Alternative fuer das Jahr sind ;)

Schnell wird mir in dieser Zeit in Philadelphia bewusst wie gross der Unterschied zwischen arm und reich hier ist. In der Innenstadt sind viele moderne, in Stand gehaltene Heauser, wohingegen etwas ausserhalb viele Heauser verlassen und heruntergekommen sind. Hier leben vermehrt schwarze Menschen und stellen die Unterschicht dar. Auffaellig ist, dass fast keine weissen Menschen den Bus benutzen und ich mir manchmal schon recht komisch vorkomme. In Deutschland, bzw. in meiner Heimatstadt waere mir so etwas nie aufgefallen, da es dort sehr selten ist schwarze Menschen zu sehen. Als weisse die andere Perspektive zu erleben macht mir bewusst, wie sich diese Menschen manchmal fuehlen moegen wenn sie diskriminiert werden oder einfach in der Minderheit sind. Ich will damit nicht sagen, dass ich keinen Unterschied zwischen Schwarzen und Weissen mache, nur das man hier diesen Unterschied spuehrt!

Ein anderer sehr kurioser Aspekt ist fuer mich der Umgang mit Muell bzw. Plastik. Wenn man einkaufen geht, wird fast jedes Teil in extra Plastik eingepackt und alles einfach so weggeschmissen. Die Strassen sind teilweise voll von Muell und an Muelltrennung ist hier nicht zu denken. Alles kommt einfach in schwarze Muellsaecke. Das macht mir bewusst wie unbewusst wir damit aufwachsen Muell zu trennen und Dinge nicht einfach wegzuschmeissen. Jedenfalls bin ich so aufgewachsen xD

Montag, 13.09.2010

Heute haben wir Zeit die Stadt kennenzulernen. Wir werden in vier Gruppen aufgeteilt und in vier Richtungen geschickt. Dabei haben wir bestimmte Punkte die wir ablaufen sollen und in Erfahrung bringen sollen, was diese Orte bedeuten. Nebenbei sollen wir Dinge tauschen und mit Einheimischen in Kontakt treten. Wir beginnen mit einem Stempel. Auf unserem Weg treffen wir Menschen die tatsaechlich etwas mit uns tauschen. Somit bekommen wir einen silbernen und gelben Armreif, danach eine Strassenkarte und einen Mickey Mouse Anhaenger, dann Buecher und einen Anspitzer. Zuletzt koennen wir noch eine Muenze und ein Computerspiel tauschen. Jedenfalls haben wir an diesem Tag viel Spass und treffen ungewoehnliche aber freundliche und offene Menschen die alle sehr positiv darauf reagieren, dass wir aus Deutschland kommen. Eine Frau moechte gleich unsere Facebook Adresse haben und ein Mann von A-Space nimmt sich viel Zeit um uns zu erklaeren was dieses Gebeaude ist und was seine Arbeit ist. Nebenbei amuesiert sich Katharina noch mit Obdachlosen welche wir auf unserem Weg treffen und tanzt ein wenig mit ihnen bis wir sie dann doch mit uns ziehen weil uns das Ganze etwas zu komisch wird ;)

Dienstag, 14.09.2010

Dieser Tag steht ganz im Thema der politischen Lage in den USA. Wir haben einen Gast, welcher uns etwas ueber die Politik hier erzaehlt und wir behandeln bzw. diskutieren vier spezifische Themen, wie z.B. Alkohol ab 21. Dies soll sich nicht so anhoeren als haetten wir keine Freizeit gehabt ;) Natuerlich hatten wir eine ausreichende Mittagspause um etwas essen zu gehen oder einfach nur in der Stadt rum zu schlendern. Heute haben wir dann Abends nur noch einen Film geschaut, welcher von einem Freiwilligen in New York handelt der einen Ueberlebenden des Holocaust besucht. Der Film ist dahingehend interessant, weil der Ueberlebende zum ersten Mal wieder einen Deutschen zu sich laesst und der Freiwillige sich in dieser schwierigen Situation befindet nicht genau zu wissen wie er diesem Ueberlebenden begegnen soll bzw. wie dieser auf ihn reagiert. Am Ende koennen jedoch beide Seiten zueinander finden und werden Freunde, dies geht sogar so weit, das der alte Mann den Freiwilligen vermisst. Genau das zeigt doch wie wichtig unsere Arbeit hier ist und welche Differenzen ueberbrueckt werden koennen und das jeder Mensch eben anders ist. Sicher war es nicht einfach das Vertrauen zu gewinnen und sich den vielen Diskussionen zu stellen, aber es hat sich auf jedenfall gelohnt!

Mittwoch, 15.09.2010

Heute bekommen wir wieder Besuch. Natuerlich finden diese Tage im ARSP Buero statt, bzw. die Einheiten wo wir etwas lernen sollen ;) Zuerst wird uns der juedische Kalender erklaert und die wichtigsten juedischen Feiertage. Dies ist wichtig, da wir alle mit juedischen Menschen in Kontakt treten werden und auch etwas von deren Religion verstehen sollten. Ausserdem erleichtert uns jegliches Wissen ueber das Judentum ein besseres Verstaendniss. Abends sprechen wir dann ueber die Uebertragung von Traumata der Holocaust Ueberlebenden an die folgenden Generationen. Ira Brenner, ist selbst in der zweiten Generation Holocaust Ueberlebender und Psychologe. Vorallem aber ist er super offen mit unseren Fragen umgegangen, was uns wirklich sehr geholfen hat.

Donnerstag, 16.09.2010

Frei- zumindest ein freier Tag und Umzug ins Hotel fuer eine Nacht. Dieses Hotel ist wirklich amerikanisch, denn es sieht aus als waere es geschlossen. Ueberall Air-Konditioner, sodass man bei den heissen Temperaturen draussen in Minustemperaturen drinnen kommt und wir alle glauben krank zu werden. In jedem Geschaeft, Auto, Bus etc. ist es Eiskalt. Diesen Tag koennen wir also nutzen ganz wie wir wollen. Ich schaue mir die Stadt an und gehe ein wenig bummeln. Am Abend treffen wir uns dann wieder und gehen zu einem Deutschen Stammtisch. Diese Menschen die sich dort treffen haben entweder beruflich mit Deutschland zutun, oder sprechen Deutsch oder waren schon einmal dort. Eine bunt gemischte Gruppe also.








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