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Sonntag, 16. Januar 2011

Wochenendseminar in Innisfree/Akacha

Das Wochenendseminar in Innisfree/Akacha/Virginia hat mir zum einen die Moeglichkeit gegeben all die anderen Freiwilligen wieder zu sehen, aber auch mich thematisch auseinanderzusetzen. Um es vorweg zu sagen, es war ein wirklich schoenes Wochenende!



Innisfree ist eines der ASF Projekte in den USA. Es ist ein Dorf, wo Menschen mit Behinderung und Menschen ohne Behinderung zusammenleben. Es gibt sogenannte Wohngemeinschaften und Waerkstaetten. Das ganze liegt auf dem Land in Virginia und ist umgeben von viel Wald und Wiese und Bergen. Unsere Gruppe hat sich ueber die Zeit in Akacha eingemietet. Dies ist eigentlich nur ein Haus und eine Kapelle, welche von einer dort lebenden Frau liebevoll restauriert und eingerichtet wird. Akacha liegt ungefaehr 30 minuten von Innisfree und ca. 45 minuten von der groesseren Stadt Charlottesville entfernt. Somit waren wir fast ganz von der Aussenwelt abgeschnitten (wenn man nicht aus dem Internet geflogen ist) und konnten ein meist ruhiges Wochenende geniessen.


Das Thema des Seminars, war Menschen mit Behinderung. Dazu haben wir einen Film gesehen und in Kleingruppen zu spezifischen Themen diskutiert. Meine Gruppe, war Sexualitaet von Menschen mit Behinderung.
Ein anderer Aspekt war unsere Recherche zur eigenen Familiengeschichte. Dabei sind wirklich ganz unterschiedliche Geschichten ans Tageslicht gekommen und es war spannend von anderen einen Einblick in ihre Familie zu bekommen. Vorallem aber gab, wenn man es geschichtskritisch betrachtet, Familien, welche Anhaenger der NSDAP waren und welche die einen juedischen Hintergrund hatten, es gab die, welche sich aktiv im positiven wie auch im negativen Beteiligt haben und die, welche einfach schwiegen.
Ich habe teilweise meine eigene Familie in der Geschichte anderer wiederentdecken koennen.
Zu diesem Thema haben wir ausserdem noch einen Film gesehen:" Zwei, drei Dinge die ich von ihm weiss. "Ein wirklich guter Film!

Wir konnten zudem einen Einblick in Innisfree bekommen und die Waerkstaetten besuchen. Dabei sind wir in direkten Kontakt mit den Bewohnern gekommen. Mir hat es eine gute Moeglichkeit gegeben, mich mit einem anderen Aspekt der Arbeit von ASF auseinanderzusetzen. Ich hoffe, das dieses Seminar beibehalten wird fuer die kommenden Generationen, da es wirklich eine Chance bietet auch seine Aengste vor einem Thema zu ueberwinden, welches nicht ganz einfach ist und vorallem wo diese Menschen auch noch immer nicht ganz in unserer Gesellschaft akzeptiert sind.

New York, New York

Da bin ich wieder! Endlich nach langem, also wirklich langem warten kommt ein neuer Blogeintrag.
Wo ich war? Was ich so lange gemacht habe? Ja, das werde ich euch nun mitteilen :)

Im Dezember gab es erst einmal jede Menge zutun. Da war zum einen der Projektbericht, der bevor er verschickt werden konnte, erst einmal geschrieben werden musste. Das hat mich wirklich einige Tage in Anspruch genommen. Dann gab es einige Arbeit im Museum, bevor die Schulferien anfingen. Und wir Freiwilligen waren zum Wochenendseminar in Innisfree/Akacha..Virginia.

Und viertens habe ich mich auf meine Mutter gefreut, welche mich eine Woche vor Weihnachten besuchen sollte. Es war zwar nur eine kurze Zeit, aber dafuer eine sehr intensive und schoene. Zusammen haben wir Chicago erkundet und eine Menge Weihnachtsshopping gemacht. Ausserdem konnte ich ihr meinen Arbeitsplatz, das Museum zeigen. Neben Kaesekuchen essen in der CheesecakeFactory haben wir auch einen Ausflug in eine Nachbarschaft mit wirklich verrueckten Weihnachtsdekorationen gemacht.
Hier noch einmal ein ganz GROSSES Dankeschoen an meine Mama!!



Die Woche danach stand auch schon Weihnachten vor der Tuer und ich muss sagen, dass es doch schon eine komische Sache ist so ganz ohne Familie.
Obwohl wir im Apartment einen Weihnachtsbaum hatten, der auch geschmueckt war..in rot und silber.(das einzig amerikanische war die bunte Lichterkette)..und ich am 24 eine katholische Messe besucht habe, hat mir das wichtigste doch gefehlt, meine Familie.
Irgendwie hatte ich das Gefuehl, Weihnachten waere noch nicht da.



Nun in der Woche nach Weihnachten, hatte ich mir frei genommen um ueber Neujahr nach New York City zu fliegen. Mein Flug war bereits fuer Montags gebucht und zurueck sollte es Samstags gehen.
Ich sage euch, eigentlich liebe ich ja Schnee, aber fuers fliegen ist es die reinste Katastrophe. Somit durfte ich ganze zwei Tage am Flugplatz rumsitzen um eventuell einen Ersatzflug zu bekommen, fuer meinen gecancelten Montagsflug. Immerhin habe ich einige nette Menschen kennenlernen koennen. Unter anderem eine Lehrerin aus Queens, welche mich auch gleich zu sich eingeladen hat und eine Managerin ebenfalls aus Queens, die aber urspruenglich von den Kanaren kommt und mir sagte, wenn ich einmal auf eine schoene kleine Insel moechte sollte ich mich nur melden.
Das sehe ich nun als Wink des Schicksals!

Endlich angekommen bin ich dann Mittwoch Abend. Ich habe mich nur noch ins Bett gelegt um am naechsten Tag die Stadterkundung in Angriff zu nehmen. Aber auch das wurde nicht so wie geplant. Da bereits einen Tag spaeter Silvester sein sollte, hatten sich gefuehltermassen schon Millionen Touristen in NY eingefunden, welche genau die gleiche Idee hatten wie ich. Ergo gab es ca. vier Stunden Wartezeit vor dem Empire State Building und an der Faehre zur Statue of Liberty konnten sie nicht einmal abschaetzen ob es noch Tickets geben wuerde. Somit war der erste Eindruck von New York: Ueberfuellt!  Und vorallem: NUR Deutsche! Also wirklich, wir befinden uns in den USA und was muss ich hoeren...deutsch..was nicht ganz abwegig ist, aber dennoch sehr verwirrend.
Um ueberhaupt noch etwas von der Stadt zu sehen, bin ich weiter zum Ground Zero des World Trade Centers gelaufen, wo man eigentlich nur eine riesige Baustelle vorfindet. Es gab aber eine Art kleines Museum, in dem die Ereignisse des 11 Sep. dargestellt waren und es auch ein Modell gab, wie der Bereich nach der Fertigstellung aussehen soll. Danach bin ich zur um die Ecke liegenden Wall Street gelaufen und anschliessend zum Pier, an der Brooklyn Bridge vorbei, nach Chinatown.


An Silvester haben sich alle Freiwilligen in dem Apartment, welches an der Parallelstrasse zum Times Square liegt getroffen. Es kamen noch Freunde, welche zu Besuch aus Deutschland da waren und Bekannte hinzu, wodurch wir geschaetzterweise ca. um die 35 bis 40 Personen waren. Aus dem Fenster liess sich das Treiben draussen auf der Strasse beobachten und als dann das Neue Jahr angebrochen war, konnte man erahnen wie viele Menschen das Spektakel in New York miterlebt haben mussten. Unsere Party setzte sich bis in den Morgen fort und ich muss sagen, es war wirklich ein gelungenes Silvester!

Da ich meinen Flug durch die Unannehmlichkeiten umgebucht hatte, blieben mir nun noch zwei Tage um NY zu besichtigen. Ich machte mich Sonntags erneut auf den Weg und konnte nun, ohne lange Wartezeiten auf das Empire State Building. Der Times Square war viel leerer als den Donnerstag zuvor und es liess sich sogar in die Geschaefte schauen. Durch einen Tip habe ich die Freiheitsstatue dann noch aus einer anderen Perspektive sehen koennen, naemlich von der Staten Island Faehre.



New York war wirklich eine Reise wert, obwohl von mir doch voellig anders vorgestellt.